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Alle Beiträge der Kategorie: Aus dem Leben

Kein Fels in der Brandung

Im März 2004 war ich für eine Woche auf Malta und habe von dort einen Tagesausflug zur Insel Gozo unternommen. Im Rahmen der Busrundreise durfte natürlich auch nicht ein Abstecher zum Azure Window fehlen, ein im Laufe der Jahrmillionen entstandener Felsbogen, der ins Mittelmeer ragt. Damals erzählte unsere Fremdenführerin, dass man erwarte, das Azure Window würde in den nächsten 30 Jahren einstürzen und sie daher nicht wisse, wie oft sie noch mit Touristen hierher kommen würde. Ich habe das damals als eine Touristen-Anekdote abgetan. Ein so gewaltiger Felsbrocken (man vergleiche mit der Person oben auf dem Felsen), der Millionen Jahre überdauert hat, verschwindet wohl nicht mal so eben in ein paar Jahren.

Azure Window auf Gozo, März 2004

Am 8. März 2017 ist das Azure Window vollständig eingestürzt.

Liebster Award (Teil 2)

Und hier kommen nun, wie (vor langer Zeit) versprochen, die Antworten auf die Fragen von Daniela. Zu neuen Fragen komme ich mangels Zeit und Kreativität auf absehebare Zeit wohl nicht. Das Internet wird’s überleben.

Ausschnitt eines Fotos von Brad Kozlek, CC-BY 2.0

Ausschnitt eines Fotos von Brad Kozlek, CC-BY 2.0

1. Warum bloggst du?
Weil ich’s kann.

2. Was motiviert dich neue Posts zu schreiben?
Manchmal stolpere ich über interessante oder witzige Dinge. Manchmal habe ich einen Gedanken, der es wert ist, aufgeschrieben zu werden. Manchmal will ich einfach etwas ausprobieren.

3. Würdest du deinen eigentlichen Job kündigen, wenn du vom Bloggen leben könntest?
Nö. Wäre mir vermutlich zu eintönig.

4. Bist du rundum zufrieden mit deinem Blog oder würdest du gerne was ändern?
Das ist wie mit der Modelleisenbahn. Fertig wird man doch irgendwie nie. Man findet immer etwas, das man noch ein bisschen verbessern könnte.

5. Was wäre dein Traum-Thema über das du mal gerne bloggen würdest?
Habe ich ja quasi schon im letzten Teil (Frage 7) beantwortet.

6. Welcher deiner Posts ist dir der liebste?
Das kann man so pauschal gar nicht sagen. Manche liebe ich, weil sie einen interessanten Humor inne haben, wie Fruitless für ein Hochzeitsvideo zu verwenden, manche, weil sie viel diskutiert werden, wie der Dyatlov-Pass-Vorfall, manche, weil sie einfach nur skuril sind, wie das mit den Karotten, manche, weil sie legendär geworden sind, wie der mit dem Keks.

7. Wenn du ein Buntstift wärst, welche Farbe wärst du?
blau-violett
blauviolett

8. Kuchen oder Kekse?
Das ist mir egal. Hauptsache es ist Schokolade drin oder drüber.

9. Welches ist dein Lieblingsblog, neben deinem eigenen?
Kann ich nicht sagen. Alle Blogs, die ich in der Seitenleiste verlinkt habe, haben auf ihre Weise etwas besonderes.

10. Cola oder Cocktails?
Ist Long Island Iced Tea ein Kompromiss?

11. Wo würdest du am liebsten mal ein Jahr lang leben?
Darüber denke ich dann mal nach, wenn ich in Pension bin.

Hallo Hamburg (Teil 6: Keine Polonäse in Blankenese)

Am Sonntagvormittag habe ich dann meinen Ausflug nach Blankenese nachgeholt, den ich am Vortag nicht mehr unterbringen konnte. Blankenese ist ein Stadtteil im Westen Hamburgs, wird vorwiegend von Senioren bewohnt und liegt an einem Hang, der kreative Zugänge zu den Häusern erforderte. Die meisten Gassen sind nicht mit dem Auto befahrbar, sondern muss man zu Fuß über unzählige Treppen erklimmen, weshalb dieser Teil von Blankenese passenderweise als Treppenviertel bezeichnet wird.

Blick auf das Treppenviertel von Blankenese

Blick auf das Treppenviertel von Blankenese

Eigentlich war mir Blankenese als touristischer Hotspot verkauft worden, aber jetzt um 11 Uhr war der Ort nahezu ausgestorben. Wenn man von den Personen absieht, die mit mir im Bus den Bahnhof erreichten und sich alsbald in alle Himmelsrichtungen verteilten, war die erste Bewohnerin, die mir zehn Minuten später im Treppenviertel über den Weg lief, eine Katze, die sich gerade aufwärts mühte. Ich grüßte recht freundlich. Die übrigen Bewohner hatten sich entweder noch nicht aus dem Haus getraut oder saßen in einer der unzähligen Bäckerstuben über einer Tasse Kaffee.

Am Strand von Blankenese

Am Strand von Blankenese

Erst als ich unten am Strand angekommen war, stolperte man vereinzelt über Touristen, die sehnsüchtig vor den Cafés und Restaurants auf deren Öffnung warteten. Ein dem Akzent nach sächsisches Dreiergespann in den 60ern konnte schließlich einen staubsaugenden Wirt überzeugen, ihnen doch schon ein Heißgetränk zu servieren, obwohl das Café noch geschlossen hatte.

Ein schwimmendes Café am Strand von Blankenese

Ein schwimmendes Café am Strand von Blankenese

Ich folgte vom Strand aus den Hinweisschildern hinauf zum Süllberg, vom dem einem ein toller Ausblick versprochen wurde. Nach unzähligen Stufen und Steigungen oben angekommen, musste ich jedoch feststellen, dass die gesamte Aussichtskuppe im Besitz eines Ausflugslokals war, das einem jeglichen Blick versperrte. Also bin ich einen guten Kilometer weiter nach Westen gelaufen, wo sich laut Karte noch ein zweiter Aussichtspunkt befinden sollte. Die Aussicht war, wie auf dem Foto zu erkennen, durch die vielen hohen Bäume leider auch nicht wirklich atemberaubend.

Ausblick von einem Hügel neben dem Süllberg

Ausblick von einem Hügel neben dem Süllberg

Auf dem Rückweg wollte ich den Bus zurück zum Bahnhof nehmen, musste allerdings feststellen, dass die Linie 48 als Schnellbus nicht vom meinem Tagesticket abgedeckt war. Der Begriff Schnellbus ist hier übrigens ironisch zu verstehen, da der Kleinbus an jeder dritten Haustür hält und nur einen kleinen Ring in Blankenese befährt. Eigentlich scheint es nur darum zu gehen, den eher älteren Touristen, die die Treppen allenfalls abwärts meistern, die Brieftasche etwas zu erleichtern. Also bin ich gelaufen.

Fazit: Blankenese ist ein charmanter Ortsteil, der im Sommer mit einem Sandstrand lockt, aber ansonsten eigentlich nichts zu bieten hat außer Cafés und Restaurants.