Es war schon in der Nacht, als ich bei der Freundin aufbrach und mich auf den Rückweg zum Hotel begab. Dabei war ich überrascht wie menschenleer die Innenstadt Hamburgs abseits der Vergnügensviertel selbst am Wochenende ist. Eine Stadt, die niemals schläft, kann sich Hamburg wahrlich nicht nennen. So wurde der Rückweg doch ein wenig unheimlich; vor allem weil ich die letzte Fähre des Tages erwischen musste und man in Hamburg wenig von informativen Schildern hält. So irrte ich von Landungsbrücke zu Landungsbrücke, denn die Schlussfolgerung, dass die Fähre wohl da abgehen wird, wo man am Tage angekommen war, erwies sich als zu einfach gedacht. Sie hielt natürlich an Landungsbrücke 3, bei der man aber vergessen hatte, sie auch als solche auszuschildern.
Am nächsten Morgen bin ich nach einem kleinen Elbhüpfer und einem netten Spaziergang im botanischen Garten in Klein Flottbek gelandet. Eigentlich sollte es nur ein kurzer Abstecher auf dem Weg nach Blankenese werden, aber letztlich bin ich etwa vier Stunden da herumgelaufen. Obwohl die Blütenpracht im Herbst erwartungsgemäß mau ausfiel, gab es da ungeheuer viel zu entdecken. Der Nutzpflanzengarten mit vielfältigen Informationen zum Getreideanbau und zur Zucht mit Sorten, von denen ich noch nie etwas gehört habe, das Alpinum mit verschlungenen „Gebirgspfaden“ und plätschernden Bächlein, der Bambusgarten, und, und, und … Besonders interessant fand ich übrigens das hier:
Was hier wie ein bisschen harmloses Gestrüpp daherkommt, ist in Wirklichkeit der Giftpflanzengarten. Alles was dort herumsteht ist giftig bis hochgiftig und die regelmäßigen Hinweisschilder auf die Rufnummer vom Giftnotruf nicht grundlos aufgestellt. Die Aufnahme von Pflanzenbestandteilen des unten abgebildeten Sadebaums führen beispielsweise zu Übelkeit, Herzrhythmusstörungen, Leberschäden, Krämpfen, Nierenschäden und -blutungen. Bereits bei einer Einnahme von 5 g der Zweigspitzen oder 6 Tropfen des Öls verstirbt man ohne medizinische Hilfe innerhalb von einem halben bis wenigen Tagen an zentraler Lähmung.
Etwas irritierend fand ich die Tatsache, dass im botanischen Garten auch Kinder spielten und der Giftpflanzengarten in keinster Weise abgezäunt war. Für alle genervten Eltern hätte ich da also einen Geheimtipp. 😀
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