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Hallo Hamburg (Teil 1: Tanze Samba mit mir)

Wenn ich eine Reise plane, dann sieht das zumeist wie folgt aus. Etwa ein halbes Jahr vorher kommt mir der Gedanke: „Du könntest ja in den Ferien mal wieder verreisen.“ Vielleicht habe ich sogar eine ungefähre Vorstellung, wo es hingehen könnte. Dann passiert erst einmal gar nichts mehr. Man hat ja noch andere, wichtigere Dinge zu erledigen und bis zu den Ferien ist es ja auch noch lange hin. In Richtung Ferien wird es dann auf der Arbeit immer hektischer, und so habe ich am Ferienanfang mich immer noch um nichts gekümmert.

So war es auch diesmal nicht anders. Erst zum Ferienbeginn angefangen, Angebote zu studieren. Sonntag gebucht. Dienstag wurde die Buchung bestätigt. Am gleichen Tag noch die Zugtickets gekauft. Reiseunterlagen kamen am Donnerstag. Freitagmorgen ging es los nach Hamburg. Man muss den Begriff „Last Minute“ auch mal wörtlich nehmen.

Mehrfach wurde ich gefragt: „Warum denn ausgerechnet Hamburg?“ Da ich in den Herbstferien noch einige andere Dinge zu erledigen hatte, wollte ich nur für ein verlängertes Wochenende wegfahren; da bieten sich Städtereisen in nicht allzu entfernte Orte an. In Berlin war ich nun schon zweimal, in München hatte ich aktuell Angst vor den Massen an Realitätsflüchtlingen und Hamburg habe ich noch überhaupt nicht gesehen, obwohl mir das schon mehrfach empfohlen wurde.

Blick auf die Innenstadt Hamburgs vom Elbufer in Steinwerder.

Blick auf die Innenstadt Hamburgs vom Elbufer in Steinwerder.

Da die Sparangebote der Deutschen Bahn für die Hinfahrt bereits erschöpft waren, habe ich mal den Hamburg-Köln-Express, kurz HKX, ausprobiert. Der HKX ist immer eine Ecke günstiger als die DB, dafür bekommt man Abteilwagen mit 60er-Jahre-Charme, knarzender Verkleidung und dicker Staubschicht von außen. Die Sitze waren wahnsinnig bequem, aber die Beinfreiheit ist durch die enge Vis-a-vis-Anordnung eingeschränkt. Die Reservierung des Sitzplatzes ist im Gegensatz zur Bahn gratis, dafür nimmt man beim HKX nicht unwesentliche Zusatzgebühren für sicherere Zahlungsmöglichkeiten.

Der Zug war, wie an einem Freitag zu erwarten, gut ausgebucht, und die Reisenden aus Münster und Osnabrück ohne Reservierung mussten mit den Stehplätzen auf dem Gang vorlieb nehmen. Leider trafen bei uns im Wagen eine Gruppe junger Frauen mit einer Gruppe Männern mittleren Alters zusammen, die alle schon ganz ordentlich vorgeglüht hatten und deren erklärtes Ziel es war, den Zug laut eigener Ansage in einen Sambaexpress zu verwandeln. Von Osnabrück bis Hamburg dröhnte der Ghettoblaster aus vollem Rohr und eine Bierdose nach der nächsten wurde durchgereicht. Yeah!

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