Blog

ein Webangebot von rotering-net.de

Bittersüß …

Wie gelähmt hielten Susi, Menolly und die anderen fünf Uru-Live-Spieler den Atem an, als kürzlich die Nachricht kam, dass nun auch Gametap begriffen hat, dass Uru Live ein wirtschaftlicher Flop ist. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass es ein kleiner Haufen engagierter Entwickler bei Cyan und eine kleine, treue Fangemeinde, wie sie kaum ein anderes Computerspiel hat, geschafft haben, ein schon von Ubisoft als wirtschaftlichen Totalschaden abgeschriebenes Spiel ohne größere Konzeptänderungen über ein Jahr lang Gametap als Goldgrube zu verkaufen.

Diese Zeilen mögen jetzt für das treue Uru-Herz extrem negativ klingen, doch sie bestätigen eben nur, dass Uru Live wohl nicht wirtschaftlich genug für einen Publisher ist, der mit dem neuen Egoshooter das doppelte verdienen kann. Sie zeigen aber ebenso, dass auch heute noch ein Spiel von 1992 Menschen in einen Bann ziehen kann, der sie kaum mehr loslässt. Von daher wäre es nur wünschenswert, wenn Cyan das Uru-Projekt als kommerziellen Erfolg abschreiben und außerhalb des kommerziellen Rahmens fortführen würde. Wenn man mal vom wirtschaftlichen Aspekt absieht, würde ich nämlich Untìl Uru bzgl. Teilnehmerzahl, Fanaktivitäten und Dauer als den erfolgreichsten Online-Teil bezeichnen.

Ich hoffe, dass Cyan wieder ein neues wirtschaftliches Feld für sich entdecken kann; und mit dem überraschenden Erscheinen eines neuen Cosmic Osmo Teils und der Einrichtung einer Spieletester-Abteilung sieht es so aus, als wären sie auf dem richtigen Weg.

Interpretationssache …

Bei Ehrensenf [Anm.: Das Webangebot „Ehrensenf“ existiert leider nicht mehr] wurde gestern auf einen Beitrag bei Neatorama verwiesen, der ein interessantes Spiel beschreibt: Man generiere sich einen zufälligen Band-Namen, einen zufälligen Albumtitel und wähle ein zufälliges Bild. Aus diesem drei Komponenten baue man sich ein CD-Cover. Ich denke, ich brauche nicht zu sagen, dass dabei natürlich ziemlicher Schwachsinn herauskommt. Aber gerade das macht ja den Reiz aus. Neatorama listet übrigens genaue Regeln, wie die zufälligen Komponenten ermitteln werden sollen.

Bei meinem Versuch bin ich etwas von der dritten Regel abgewichen, da das dritte Bild auf der Seite urheberrechtlich geschützt war. Ich habe daher das erste Bild genommen, welches frei verwendbar war. So, nun will ich euch nicht weiter auf die Folter spannen. Hier das neue Hitalbum, was ihr ab morgen in jedem gut sortiertem CD-Laden finden solltet …

cover.jpg

Originalbild: Kárin Ivonne Shurirur, 2008

Duisburg …

Da ich letztes Jahr nicht Video an Video reihen wollte, ist noch ein bisschen was übrig geblieben. So auch die wunderschöne, neue Duisburg-„Hymne“ von der Gruppe Bandbreite, die mit folgenden Zeilen eingeleitet wird:

Manche Leute behaupten ja, Duisburg wär nur hässlich, grau und langweilig. Und den Leuten möchte ich eins mit auf den Wegen geben: Ihr habt vollkommen recht.

Das ganz Video könnt ihr euch hier ansehen …

Passt …

Die Flügelspannweite einer Boeing 737-700 beträgt 34,30 m. Das werden die meisten jetzt vermutlich nicht auswendig gewusst haben. Wie nachfolgendes Video eindrucksvoll zeigt, scheint das aber auch nicht die zu interessieren, die es eigentlich wissen sollten …

2013-12-30: Da die Originalquelle nicht mehr verfügbar war, wurde eine Alternativquele verlinkt.

Cloch na Rón …

Vielleicht hat ja der ein oder andere schon mal diese lustige Bildergeschichte gesehen, die seit September 2004 auf diversen Fun-Sites, in Weblogs, Foren und per E-Mail verbreitet wird. Viel Beschreibung gibt es nie dazu; aber das kennt man ja, von solchen Dingen. Offensichtlich versuchen wohl ein paar Kleinstädter einen weißen PKW mit Hilfe eines kleinen, ohne Stützen ausgestatteten Kranwagens aus einer Art Hafenbecken zu bergen. Das Endresultat ist, dass der Kranwagen kippt und zusammen mit dem PKW ebenso ins Hafenbecken stürzt. Ich glaube ich habe die Bildergeschichte so etwa vor ein oder eineinhalb Jahren zum ersten Mal gesehen und über die Einfältigkeit der Beteiligten geschmunzelt. Hier könnte dieser Blogeintrag eigentlich zu Ende sein.

Heute nachmittag sah ich mir die gestrige Folge Ehrensenf [Link entfernt, da das Archiv der Ehrensenf-Sendungen leider ersatzlos entfernt wurde] an. Unter anderem wurde darin eine interessante Website über Großstadtlegenden vorgestellt. Das sind solch nette Geschichten und scheinbar unumstößliche Fakten, die von einer Person an die nächste Person weitergegeben werden, ohne dass das mal einer hinterfragt. Gerade das Internet hat ja die Verbreitung dieser modernen Sagen regelrecht beflügelt.

Die Autoren dieser Website machen nun genau das: sie hinterfragen die Geschichten, die an sie herangetragen werden, auf ihren Wahrheitsgehalt hin. Und so blätterte ich mich durch diesen riesigen Berg urbaner Legenden, der dort bereits zusammengetragen worden ist. Unter anderem findet sich hier auch die oben erwähnte Bildergeschichte wieder. Soviel sei gesagt: Diese Geschichte ist wirklich so passiert. Allerdings muss wohl irgendwann ein Kreativer ein weiteres, manipuliertes Foto hinzugefügt haben, das zeigt, dass auch noch der zweite, zur Hilfe gerufene Kran ins Hafenbecken stürzt. Nun auch hier ist dieser Blogeintrag noch nicht zu Ende.

Denn die Website und ein verlinkter Artikel [Link entfernt, da Artikel nicht mehr verfügbar] geben darüber hinaus noch ein paar Details zu dem Vorfall. So fuhr am Morgen des 4. Septembers 2004 ein junger Mann mit seinem weißen Kleinwagen anscheinend versehentlich in das Hafenbecken von Roundstone, konnte aber von einem Einheimischen aus seinem Wagen befreit werden. Moment mal, dachte ich mir, Roundstone? Das klingt doch irgendwie so vertraut, aber woher? Und dann fiel es mir wieder ein. Als ich im September 2005 eine Autorundreise durch Irland gemacht hatte, war uns irgendwann die Fahrt auf der N59 zu langweilig und so machten wir an der südwestlichen Spitze Connemaras einen Schlenker über eine schmale Nebenstraße, auf der ich mindestens an 10 Stellen beinahe ein Schaf über den Haufen gefahren hätte. Und diese Straße führte uns durch Roundstone (Karte), ein wirklich idyllisches kleines Dorf, in dem wir uns folglich etwas die Beine vertreten haben. Und nein, ich habe nicht nur ein Beweisfoto, dass ich da war, ich habe sogar völlig ohne Kenntnis ein Bild von exakt der Stelle gemacht, an dem das Ereignis stattgefunden hat.

dsc00295.JPG

Man kann es leicht an der Treppe in der Kaimauer und an dem gelben Ständer für den Rettungsring auf der rechten Seite wiedererkennen, dass es sich genau um diese Stelle handelt. Ich bin rückwärts vom Stuhl gefallen, als ich das bemerkt habe. Was es doch für seltsame Zufälle gibt.