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Ich hasse es, wenn es morgens auf dem Weg zur Arbeit wie in einem Videospiel aussieht, bei dem man aus Performancegründen das Zeichnen weit entfernter Objekte deaktiviert hat.

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Bei der Tagesschau hat man eine Panoramaaufnahme oder, wie es neuerdings heißt, eine 360°-Aufnahme des Studios angefertigt. Aber weil man bei der ARD doppelt so cool ist, nennt man das da „tagesschau 720°“ … was allerdings exakt auf das selbe hinaus läuft. So ein Vollkreis wird einfach nicht mehr voller. Ich hatte ja gehofft, in dem Artikel eine mathematisch hanebüchene, aber natürlich total kreative Erklärung für die Benennung zu finden, aber ich wurde enttäuscht.

Hallo Hamburg (Teil 3: Pflanzen des Todes)

Es war schon in der Nacht, als ich bei der Freundin aufbrach und mich auf den Rückweg zum Hotel begab. Dabei war ich überrascht wie menschenleer die Innenstadt Hamburgs abseits der Vergnügensviertel selbst am Wochenende ist. Eine Stadt, die niemals schläft, kann sich Hamburg wahrlich nicht nennen. So wurde der Rückweg doch ein wenig unheimlich; vor allem weil ich die letzte Fähre des Tages erwischen musste und man in Hamburg wenig von informativen Schildern hält. So irrte ich von Landungsbrücke zu Landungsbrücke, denn die Schlussfolgerung, dass die Fähre wohl da abgehen wird, wo man am Tage angekommen war, erwies sich als zu einfach gedacht. Sie hielt natürlich an Landungsbrücke 3, bei der man aber vergessen hatte, sie auch als solche auszuschildern.

Blick auf die Landungsbrücken von St. Pauli bei Nacht

Blick auf die Landungsbrücken von St. Pauli bei Nacht

Am nächsten Morgen bin ich nach einem kleinen Elbhüpfer und einem netten Spaziergang im botanischen Garten in Klein Flottbek gelandet. Eigentlich sollte es nur ein kurzer Abstecher auf dem Weg nach Blankenese werden, aber letztlich bin ich etwa vier Stunden da herumgelaufen. Obwohl die Blütenpracht im Herbst erwartungsgemäß mau ausfiel, gab es da ungeheuer viel zu entdecken. Der Nutzpflanzengarten mit vielfältigen Informationen zum Getreideanbau und zur Zucht mit Sorten, von denen ich noch nie etwas gehört habe, das Alpinum mit verschlungenen „Gebirgspfaden“ und plätschernden Bächlein, der Bambusgarten, und, und, und … Besonders interessant fand ich übrigens das hier:

Diese Pflanzen tun nur so harmlos …

Diese Pflanzen tun nur so harmlos …

Was hier wie ein bisschen harmloses Gestrüpp daherkommt, ist in Wirklichkeit der Giftpflanzengarten. Alles was dort herumsteht ist giftig bis hochgiftig und die regelmäßigen Hinweisschilder auf die Rufnummer vom Giftnotruf nicht grundlos aufgestellt. Die Aufnahme von Pflanzenbestandteilen des unten abgebildeten Sadebaums führen beispielsweise zu Übelkeit, Herzrhythmusstörungen, Leberschäden, Krämpfen, Nierenschäden und -blutungen. Bereits bei einer Einnahme von 5 g der Zweigspitzen oder 6 Tropfen des Öls verstirbt man ohne medizinische Hilfe innerhalb von einem halben bis wenigen Tagen an zentraler Lähmung.

Der Sadebaum — schon in geringen Mengen tödlich

Der Sadebaum — schon in geringen Mengen tödlich

Etwas irritierend fand ich die Tatsache, dass im botanischen Garten auch Kinder spielten und der Giftpflanzengarten in keinster Weise abgezäunt war. Für alle genervten Eltern hätte ich da also einen Geheimtipp. 😀

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Hab’ mich gerade ungünstig auf’s Bett gesetzt. Knack – zwei Rippen gebrochen. Ich sollte aufpassen, wo ich meine Schokoladentafel hinlege.

Hallo Hamburg (Teil 2: Der Endpunkt des Kreises)

Mein Hotel in Hamburg lag etwas abseits in der Nähe von Finkenwerder und so musste ich von Altona aus noch eine ganze Weile mit dem Bus rausfahren. Unser Busfahrer hatte zwischendurch beinahe eine Haltestelle übersehen, konnte aber durch eine spontane Vollbremsung die Situation retten. Nachdem sich alle Fahrgäste wieder gerade hingesetzt und ich meinen 2 Meter durch die Luft geflogenen Koffer wieder zurückgeholt hatte, konnte die Fahrt durch die Hafengebiete und Vororte von Hamburg weitergehen.

Ausblick auf die Elbe; fast wie der Rhein, nur größere Schiffe

Ausblick auf die Elbe; fast wie der Rhein, nur größere Schiffe

Im Hotel nur schnell eingerichtet, einen kurzen Moment die schöne Aussicht auf die Elbe genossen, dann Rucksack geschnappt und ab zum Fähranleger; schließlich will jede Minute genutzt sein. Die Fähre erwies sich langfristig als beste Möglichkeit um in die Innenstadt und wieder zurück zu kommen. Die Schiffe waren recht zügig unterwegs, hatten wenige Zwischenstopps und fuhren auch am Wochende im 30-Minuten-Takt. Hier in Duisburg freut man sich ja schon, wenn eine Buslinie unter der Woche so häufig verkehrt. Beim Anlegen der Fähre musste man immer etwas zurückgehen, da die Schiffe immer parallel und recht flott an den Anleger fuhren, sodass sie eine Welle vor sich herschoben, die dann auf den Ponton hochschwappte. Man erkannte so immer, wer zum ersten Mal mit der Fähre fuhr.

An den Landungsbrücken von St. Pauli angekommen, hatte ich noch etwas Zeit, bevor ich mich am späten Nachmittag mit einer Freundin getroffen habe, die seit einigen Jahren in Hamburg wohnt. Um Hamburg erst einmal kennenzulernen, habe ich mich für die Audiotour mit der Ringlinie U3 entschieden. Die Audiotour hat man vor einigen Jahren mal vom Hamburger Verkehrsverbund erstellt, und man kann sie sich kostenlos herunterladen. Man steigt einfach in die U3 ein, die größtenteils als Hochbahn durch Hamburg verläuft, und wählt an jeder Station den nächsten Track an. Leider ist das vielfach nicht so sonderlich eindrucksvoll. Entweder man ist im Tunnel und man bekommt erzählt, was denn jetzt über einem zu sehen wäre, oder man sieht die betreffenden Gebäude nur von der wenig schönen Rückfront, oder das Sichtfeld wird von Bäumen oder Baugerüsten versperrt.

Als ich die Hälfte der Runde bereits hinter mir hatte, hieß es dann unerwartet: „Endstation. Bitte alle aussteigen.“ Moment mal. Eine Endstation auf einer Ringlinie? Wie ich erfahren musste, gibt es noch einen ganz kleinen Streckenast im Nordosten, in den die U3 hin und wieder abbiegt. Und ich hatte natürlich genau solch eine Bahn erwischt.