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Alle Beiträge der Kategorie: Spiele

Angespielt: Fate By Numbers

Genre: Kriminal-Adventure
Lizenz: Freeware
Sprache: nur Englisch

Der hilfreiche Barmann aus Fate By Numbers

Der hilfreiche Barmann aus Fate By Numbers

Handlung: Die Hauptprotagonistin Alice Springer war einst eine angesehene Polizistin in einer nicht näher bezeichneten, futuristischen Metropole. Als sie die Korruption innerhalb der Behörde ans Tageslicht befördern wollte, wurde sie gefeuert. Seitdem ging es mit ihrer Ehe kontinuierlich abwärts, bis sie schließlich von Ihrem Mann verlassen wird. Seither verdient sie sich ihren Lebensunterhalt als Privatdetektivin in einem kleinen, spärlich eingerichtetem Büro.
Eines Tages sucht sie ein Mann auf, der lieber anonym bleiben will, und bietet ihr eine große Summe an, wenn sie einen Koffer besorgen würde, den drei Männer bei sich tragen, die in Kürze in der Stadt eintreffen werden. Am Bahnhof spürt sie die Männer auf, doch trifft sie dabei nicht nur überraschender Weise auf ihren Ex-Mann, sondern wird selbst Ziel eines Attentatsversuchs. Nachdem sie aus dem Krankenhaus zurück ist, versucht sie herauszufinden, wohin der Koffer verschwunden ist, wer es auf sie abgesehen hatte und was ihr Mann mit der Sache zu tun hat.

Spielbeschreibung: Fate By Numbers erzählt eine futuristische Geschichte zwischen persönlichen Schicksalen und staatlicher Kontrolle im Big Brother Stil. Das Spiel ist eine Vermischung aus Kriminal-Kurzfilm und Adventure. Längere Filmsequenzen, in denen man passiv dem Geschehen folgen kann, wechseln sich ab mit typischen Click&Point-Adventureszenen, in denen man mit Menschen sprechen, Objekte untersuchen, benutzen oder kombinieren kann. Auch letzteres wird mittels dynamisch eingebetteter Filmsequenzen lebhaft dargestellt. In den Filmsequenzen agieren reale Schauspieler vor computergenerierten Hintergründen.

Kritik: Die Kriminalgeschichte ist spannend erzählt und glaubwürdig in das Ambiente eingebettet. Die Filmsequenzen sind technisch gut umgesetzt (abgesehen von einigen Makeln beim Übergang zwischen Akteur und Greenbox), die Schauspieler agieren professionell und die gelungenen Computeranimationen tun ihr übriges, das fast Popcorn-Feeling aufkommt. Das gesamte Spiel ist in Schwarz-Weiß-Optik gehalten, die die düstere Atmosphäre wunderbar zur Geltung bringt, und von einem stimmigen Soundtrack untermalt. Dagegen wirkt der Adventure-Anteil schon fast stiefmütterlich. Zwar ist die klassische Interaktion mit Gegenständen gut umgesetzt, aber der Handlungsablauf ist bis auf wenige Schlenker sehr linear. Die Rätsel beschränken sich außerdem hauptsächlich darauf an den richtigen Orten zur richtigen Zeit das richtige zu tun. Ein Signalton zeigt an, dass durch die aktuelle Aktion die Handlung vorangebracht wurde. Es gibt nur wenige Orte und wenige Gegenstände mit denen interagiert werden kann.

Fazit: Das Spiel sollte man gesehen haben. Ich habe bewusst nicht „gespielt“ geschrieben, denn Fate By Numbers lässt sich wie interaktives Kino genießen, gerade wenn man Kriminalfälle mag. Um die Handlung zu verstehen, sollte man allerdings schon relativ gute Englischkenntnisse mitbringen. Adventuretechnisch kann Fate By Numbers dagegen eher weniger überzeugen.

Download: fatebynumbers.com
Komplettlösung: gamesolutions.efzeven.nl/fate-by-numbers-walkthrough-revival2007

Anmerkung zum Download: Das Spiel liegt in zwei Versionen vor. Eine mit normaler (und für meiste Ansprüche ausreichender) Videogröße und einer Downloadgröße von 800 MB und eine mit überdurchschnittlich großer Videogröße und einer Downloadgröße von 1200 MB. Die Dateien können entweder als normaler Webdownload bei GamersHell (geht in der Regel schneller, ist eine normale ZIP-Datei, muss aber ohne Unterbrechung heruntergeladen werden) oder via Filesharing-Netzwerk BitTorrent (dauert in der Regel länger, ist eine ISO-Datei, die entweder auf DVD gebrannt oder mit Spezialprogrammen lokal entpackt werden kann, kann dafür in mehreren Sitzungen heruntergeladen werden) gesaugt werden.

Bittersüß …

Wie gelähmt hielten Susi, Menolly und die anderen fünf Uru-Live-Spieler den Atem an, als kürzlich die Nachricht kam, dass nun auch Gametap begriffen hat, dass Uru Live ein wirtschaftlicher Flop ist. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass es ein kleiner Haufen engagierter Entwickler bei Cyan und eine kleine, treue Fangemeinde, wie sie kaum ein anderes Computerspiel hat, geschafft haben, ein schon von Ubisoft als wirtschaftlichen Totalschaden abgeschriebenes Spiel ohne größere Konzeptänderungen über ein Jahr lang Gametap als Goldgrube zu verkaufen.

Diese Zeilen mögen jetzt für das treue Uru-Herz extrem negativ klingen, doch sie bestätigen eben nur, dass Uru Live wohl nicht wirtschaftlich genug für einen Publisher ist, der mit dem neuen Egoshooter das doppelte verdienen kann. Sie zeigen aber ebenso, dass auch heute noch ein Spiel von 1992 Menschen in einen Bann ziehen kann, der sie kaum mehr loslässt. Von daher wäre es nur wünschenswert, wenn Cyan das Uru-Projekt als kommerziellen Erfolg abschreiben und außerhalb des kommerziellen Rahmens fortführen würde. Wenn man mal vom wirtschaftlichen Aspekt absieht, würde ich nämlich Untìl Uru bzgl. Teilnehmerzahl, Fanaktivitäten und Dauer als den erfolgreichsten Online-Teil bezeichnen.

Ich hoffe, dass Cyan wieder ein neues wirtschaftliches Feld für sich entdecken kann; und mit dem überraschenden Erscheinen eines neuen Cosmic Osmo Teils und der Einrichtung einer Spieletester-Abteilung sieht es so aus, als wären sie auf dem richtigen Weg.