Hurra, ich wurde für einen Preis nominiert. Eigentlich sogar schon zum zweiten Mal. Doch meine Siegchancen haben sich dadurch wohl nicht erhöht, denn einen zugehörigen Preis gibt es gar nicht. Bei näherer Betrachtung ist der „Liebster Award“ nur ein Stöckchen kombiniert mit der penetraten Art eines Kettenbriefs.
Für alle jüngeren Leser: ein Stöckchen ist ein Fragenkatalog, dessen Fragen meist zwischen persönlich bis kurios liegen. Nach der Beantwortung der Fragen kann man das Stöckchen an einen anderen Blogger weitergeben, mit der Bitte die Fragen ebenfalls zu beantworten, oder liegen lassen, damit es jeder Interessierte aufgreifen kann. So erfährt man ein bisschen mehr über den Menschen hinter dem Blog.
Beim „Liebster Award“ muss man (jedenfalls den Originalbedingungen zufolge) das Stöckchen allerdings direkt an 11 andere Blogger weitergeben. Jeder der in der Schule schon einmal etwas über Exponentialfunktionen gehört hat, weiß, dass eine Vervielfachung zwar recht harmlos beginnt, aber nach wenigen Schritten astronomische Ausmaße annimmt. Würde sich jeder an die Bedingung halten, würden bei geschätzt einer Viertel Millarde Blogs weltweit bereits nach 8 Runden sämtliche Blogs dieser Welt nominiert worden sein. Und so liefert eine Google-Suche vor allem Beiträge von genervten Bloggern zu Tage, die ständig für den Award nomiert werden.
Natürlich kommt der „Liebster Award“ auch kettenbrief-like mit himmlichen Versprechungen und höllischen Drohungen daher. Er sei ins Leben gerufen worden, damit kleine Blogs bekannter würden, und wer sich an die Bedingungen hält, der bekäme bald ganz viele neue Leser. Wie das funktionieren soll, weiß aber wohl nur der „Liebster Award“ selbst. Und wer sich nicht an die Bedingungen hält, der kann seinen Blog direkt ganz dicht machen, denn dann bleiben die Besucher aus. Ne, is klar.
Ich habe mich also dafür entschieden, den „Liebster Award“ wie ein normales Stöckchen zu behandeln. Ich will in Teil 1 die Fragen von Kathrin beantworten und in Teil 2 die Fragen von Daniela. In Teil 2 kommen dann auch meine neuen Fragen hinzu und jeder ist eingeladen sich das Stöckchen zu nehmen. Wenn ihr das in den Kommentaren erwähnt, verlinke ich auch gerne direkt aus dem Beitrag zu euch.
1. Wie bist Du zum bloggen gekommen?
Vor etwa 10 Jahren erlebten Blogs einen Hype und viele meiner damaligen Bekannten hatten einen. Also habe ich auch einen aufgesetzt und mit dem Bloggen begonnen. Ein wirklich durchgehendes Konzept hat sich dabei nie herauskristallisiert und es gab immer wieder längere Pausen, in denen ich nichts gebloggt habe. Aber im Gegensatz zu vielen anderen damaligen Bloggern, blogge ich noch heute.
2. Was ist das schrecklichste Geschenk, dass Du je bekommen hast und warum?
Eine Stehlampe. Man schenkt einem kleinen Jungen cooles Spielzeug, aber keine Stehlampe für sein Kinderzimmer.
3. Was ist Deine liebste Serie, die Du als Kind gesehen hast?
Mila Superstar
4. Wohin würdest Du gerne verreisen?
Island, Schottland, Neuseeland, Dänemark, Kanalinseln, Finnland, Wales, Norwegen, Azoren, … (kann mal einer „Stopp“ rufen?)
5. Siehst Du das Glas eher halbleer oder halbvoll?
Ich fange da gar nicht erst mit philosophischen Ausführungen an, sondern sehe es ganz pragmatisch: wenn ich ein Glas austrinke, ist es zwischendurch halbleer, fülle ich es auf, fülle ich es ggf. nur halbvoll.
6. Dein beliebtester Blogpost ist?
Mit weitem Abstand „Der Dyatlov-Pass-Vorfall“. Ein bisschen Mystery geht offenbar immer.
7. Worüber würdest Du wirklich gerne mal bloggen?
Wenn ich etwas habe, über das ich gerne mal bloggen würde, dann blogge ich darüber. Von daher ergibt die Frage für mich im Konjuktiv keinen Sinn.
8. Steht Dein Beruf im Zusammenhang mit deinem Blog?
Alles was mit Schule, Mathematik und Informatik getaggt ist, ja, das andere nicht. Ganz einfach.
9. Was würdest du niemals bloggen?
Die PIN meiner EC-Karte.
10. Lieber Gemüse oder Fleisch?
Gemüse … und Schokolade.
11. Was wünschst Du Dir für die Zukunft?
Den Weltfrieden? Ich finde, bei Wünschen schwingt so eine gewisse Passivität mit. Man wünscht sich etwas und hofft dann einfach, dass es in Erfüllung geht, während man selbst gemütlich eine Tasse Tee schlürft. Ich schaue lieber, was ich selbst aktiv verwirklichen kann. Und da plane ich meist nicht so wahnsinnig weit in die Zukunft.
Axel schrieb am 2015-11-17 um 12:19 Uhr:
Wie bist Du zum bloggen gekommen?
Der Ur-Blogger damals war definitiv Klyx. Er hat mir WordPress schmackhaft gemacht, anstatt im MSN permanent genervt zu werden, wie man was mit HTML irgendwo einbaut.
Man fand das System durch Eigeninitiative heraus, was die Motivation fürs weitere Leben war.
Und ja, auch ich mache heute immer mal Pausen. Kann aber irgendwie nie die Finger davon lassen. Ein Konzept habe ich auch nicht. Wenn ich denn doch mal in meinem Archiv blättere, habe ich hier und da keinen mentalen Bezug mehr zu bestimmten Beiträgen.
Scheinbar muss das so sein in einem Blog?
Derzeit habe ich keine Lust auf Blogs. Na gut, meine geistreichen Einfälle landen eh bei facebook. Wenn das ausgelutscht ist, besinnt man sich wieder aufs Wesentliche.
btw. Ich dachte im facebook-freien Raum wird man von Nominierungen verschont? Poste 5 Tage ein Lied, ein Bild welches älter als … ist.
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